Alte Linde war nicht zu retten
Außen mächtig – innen hohl: 120 Jahre alter Baum in Himmelpforten musste gefällt werden
Himmelpforten (je). Spektakuläre Aktion am Dienstag in Himmelpforten: Weil akute Umsturzgefahr drohte, ließ die Gemeinde eine 120 Jahre alte Linde im Park der Villa von Issendorff zersägen und abtragen. Ihr Stamm war so hohl, dass Gutachter dringend zur Fällaktion geraten hatten.
„Da können Sie herein klettern“, sagt Diplom-Forstwirt Nils Tornow. Er steht am Fuß des Baumes, der hier einen Umfang von fünf Metern hat, und führt einen Zweig in ein handgroßes Loch ein, der ganz verschwindet. […] Der Baumsachverständige trug am Dienstag mittels eines Hubwagens den 24 Meter hohen und im oberen Bereich gegabelten Baum Stück für Stück ab. Bauhof-Mitarbeiter der Samtgemeinde Himmelpforten sicherten derweil das Gelände und transportierten später Geäst und Stammscheiben ab. Wie berichtet, plant die Gemeinde Himmelpforten im Zuge eines Gesamtkonzeptes für den Kamphof auch die Durchforstung und Neugestaltung der Parkanlage bei der Villa von Issendorff. Nach einer Voruntersuchung wurden vier Bäume mit einer Schalltomographie noch eingehender überprüft.
Dabei stellte sich heraus, dass die markante Linde zwischen Villa und benachbartem Restaurant ein extremes Sicherheitsrisiko bedeutete, weil sie ausgehöhlt war. Lediglich 29 Prozent des Stammquerschnitts wurden noch durch festes Holz gebildet. Und wenn sie abgeknickt wäre, dann wäre sie in Richtung Parkplatz gefallen. Jetzt ist dieses Risiko gebannt. Nach Auskunft von Frank Wist vom Fachbereich Organisation, Personal und Bauen bei der Samtgemeinde können die anderen drei Bäume stehenbleiben.
Stader Tageblatt, 4. Februar 2009 (Auszug), Fotos: Eidtmann